
Aufbauten
Mit Aluminium gegen die Maut

Leichtgewicht: Der Ultra-Light-Anhänger von TANG soll im kommenden Mautzeitalter für Kostenersparnis sorgen.

Kaufmann Rainer Böckmann – Techniker Udo Böckmann

Kilokiller. Seit die Brüder Böckmann bei TANG das Sagen haben, werden alle Anhänger und Aufbauten auf Diät gesetzt. Der rohe „Ultra Light“ wiegt keine 700 Kilo

Reparaturfreundlich: (Bild links) Die speziellen Aluminiumprofile für den Aufbau sind verschraubt.
Detailarbeit: (Bild rechts) Innerhalb der vorderen Fallstütze ist eine Laufrolle aus Kunststoff untergebracht.
Detailarbeit: (Bild rechts) Innerhalb der vorderen Fallstütze ist eine Laufrolle aus Kunststoff untergebracht.

(1) Umgestellt: Statt Stahlprofile werden für die Ultra-Light-Anhänger Aluminiumprofile verarbeitet.
(2) Mautkiller: Mit 38 Eurostellplätzen und einem zul. GG von 11,99 t kann diese Kombination eine echte Anti-Maut-Alternative sein.
(3) Leichtgewicht: Viel Volumen und wenig Eigengewicht zeichnen die Fahrzeuge mit Aluminium aus.
(2) Mautkiller: Mit 38 Eurostellplätzen und einem zul. GG von 11,99 t kann diese Kombination eine echte Anti-Maut-Alternative sein.
(3) Leichtgewicht: Viel Volumen und wenig Eigengewicht zeichnen die Fahrzeuge mit Aluminium aus.
NFM 02 | 2003
AUFBAUTEN. Kofferaufbau mit Durchlademöglichkeit und Ladebordwand, Curtain-sider, normale Pritsche, Kühlkoffer: die Variantenvielfalt der einachsigen Anhänger des Hildener Fahrzeugbauunternehmens Tang ist groß. Gemeinsames Merkmal aller Fahrzeuge diesen Typs ist das identische Konzept. Das heißt Ultra-Light und steht für eine konsequente und gewichtsoptimierte Aluminiumbauweise und die gilt nicht nur für den Aufbau. Auch das Fahrwerk ist weitgehend aus Aluminium und Kunststoff gefertigt. Der Kunststoffanteil am Anhänger beträgt rund 7 Prozent. Das kompetente Leichtwerkstoffkonzept wiederum ermöglicht neue Dimensionen des Verhältnisses von Eigengewicht zu Nutzlast.
So bringt ein Hänger mit Schiebeplanenaufbau, einer Länge von 6,15 m und einer Höhe von 2,45 m mit Luftfederung, Hebe- und Senkanlage, Federspeicherbremse und ABS gerade mal knappe 1,46 t Leergewicht auf die Waage. Beladen werden kann das Fahrzeug mit einer Nutzlast von über 3 t. In Kombination mit einem 7,49-Tonner als Zugfahrzeug, das ebenfalls mit einem Aluminiumaufbau ausgerüstet ist, ist das die Tang-Strategie gegen die Maut. Eine für diese Gewichtsklasse höchst effiziente Strategie! Beide Fahrzeuge haben jeweils eine Nutzlast von 3 t und bieten auf ihrer jeweils 6 m messenden Ladefläche zusammen Platz für 30 mautfreie Eurostellplätze.
Noch deutlicher werden diese Zahlen, wenn man das Ultra-Light-Konzept mit konventionellen Fahrzeugen in Stahlbauweise vergleicht. Hier beträgt der Gewichtsvorteil bei einem Gespann mit zweimal 6 m Pritschenfläche satte 1,9 t. Nimmt man ein Gespann mit zweimal 7 m Pritschenfläche beträgt die Gewichtsersparnis sogar über 2 t. Das schafft entweder zusätzliche Nutzlast oder mehr Kapazitäten für relativ schwerwiegende Zusatzausstattungen wie etwa eine Ladebordwand.
Erhebliches Einsparpotenzial
Die beiden Inhaber von Tang Fahrzeugbau, Rainer und Udo Böckmann, sind überzeugt von ihrer Strategie. Wer jährlich 100.000 Kilometer auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, müsse wahrscheinlich 15.000 Euro pro Jahr an Maut zahlen. Der Hängerzug von Tang ist mit einem zul. GG von 11,99 t nicht nur mautfrei, sondern biete darüber hinaus weitere Sparpotenziale. Durch das geringe Eigengewicht und den verminderten Reibwert durch die 2-fach-Bereifung ergebe sich eine Kraftstoffersparnis von rund 2,5 Liter pro 100 km. Bei den erwähnten 100.000 km Fahrleistung und einem angenommenen Dieselpreis von 0,90 Cent mache das pro Jahr eine zusätzliche Kostenersparnis von 2250 Euro. Die Sparliste ließe sich bei der Wahl der Motorisierung fortsetzen. Wer mit 12 t unterwegs ist, kann durchaus mit 180 PS auskommen. Das spart weiteres Gewicht und senkt die Investitionskosten. Die Anschaffungskosten für einen Aluminium-Hänger in dieser Größe würden sich somit innerhalb eines Jahres amortisieren.
„Uns ist es dank dieser für sich sprechenden Argumente gelungen, die Kunden von den Qualitäten des Werkstoffes Aluminium zu überzeugen“, freut sich Udo Böckmann. Angesichts der bereits erwähnten nackten Zahlen verwundert das nicht. Wer trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Geld verdienen will, muss mit dem spitzen Stift rechnen. Wer mit weniger Eigengewicht mehr Nutzlast transportieren kann, steht auf der gewinnbringenden Seite.
Idee konsequent umgesetzt
Rainer und Udo Böckmann haben das vor 102 Jahren gegründete Hildener Unternehmen 1993 über- nommen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen und zugleich die Bemühungen der Fahrzeug- hersteller nach Gewichtsoptimierung im Aufbaubereich konsequent fortzusetzen, beschlossen die beiden Unternehmer, von konventioneller Fahrzeugbauweise auf Aluminium umzusatteln. Die Idee dazu kam Udo Böckmann im Jahr 2001, der auch das Konzept bis heute kontinuierlich weiterentwickelt hat. Mit Peter Haase, seit sechs Jahren bei Tang-Fahrzeugbau, konnten die Gebrüder Böckmann auf einen kompetenten und engagierten Ingenieur zurückgreifen, der maßgeblich an der Umsetzung des Ultra-Konzeptes beteiligt war. Trotzdem, bis die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden konnten, war es ein langer und dorniger Weg.
Und ein teurer dazu: alles in allem hat das Unternehmen eine 6-stellige Summe in die Fertigung von Aluminiumfahrzeugen und -Aufbauten investiert. So wurde viel Zeit für die Konstruktion aufgewendet, die entsprechenden Schweißanlagen sowie das Werkzeug mussten beschafft und die Mitarbeiter speziell geschult werden. Investitionen, die sich rechnen werden, ist sich Udo Böckmann sicher. Zumal sich das Unternehmen inzwischen das Know-how erarbeitet hat, um voll nutzbare Fahrzeuge auf den Markt zu bringen und nicht nur speziell für einzelne Kunden angefertigte und gewichtsreduzierte Notlösungen. Auch das hat sich herumgesprochen. Der Anteil an Aufbauten und Fahrzeugen aus Aluminium ist bei Tang in den letzten beiden Jahren kontinuierlich gestiegen. „Und die Einführung der Maut wird zu einer weiteren Nachfrage nach unseren Produkten führen“, ist sich Rainer Böckmann sicher.
Noch deutlicher werden diese Zahlen, wenn man das Ultra-Light-Konzept mit konventionellen Fahrzeugen in Stahlbauweise vergleicht. Hier beträgt der Gewichtsvorteil bei einem Gespann mit zweimal 6 m Pritschenfläche satte 1,9 t. Nimmt man ein Gespann mit zweimal 7 m Pritschenfläche beträgt die Gewichtsersparnis sogar über 2 t. Das schafft entweder zusätzliche Nutzlast oder mehr Kapazitäten für relativ schwerwiegende Zusatzausstattungen wie etwa eine Ladebordwand.
Erhebliches Einsparpotenzial
Die beiden Inhaber von Tang Fahrzeugbau, Rainer und Udo Böckmann, sind überzeugt von ihrer Strategie. Wer jährlich 100.000 Kilometer auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, müsse wahrscheinlich 15.000 Euro pro Jahr an Maut zahlen. Der Hängerzug von Tang ist mit einem zul. GG von 11,99 t nicht nur mautfrei, sondern biete darüber hinaus weitere Sparpotenziale. Durch das geringe Eigengewicht und den verminderten Reibwert durch die 2-fach-Bereifung ergebe sich eine Kraftstoffersparnis von rund 2,5 Liter pro 100 km. Bei den erwähnten 100.000 km Fahrleistung und einem angenommenen Dieselpreis von 0,90 Cent mache das pro Jahr eine zusätzliche Kostenersparnis von 2250 Euro. Die Sparliste ließe sich bei der Wahl der Motorisierung fortsetzen. Wer mit 12 t unterwegs ist, kann durchaus mit 180 PS auskommen. Das spart weiteres Gewicht und senkt die Investitionskosten. Die Anschaffungskosten für einen Aluminium-Hänger in dieser Größe würden sich somit innerhalb eines Jahres amortisieren.
„Uns ist es dank dieser für sich sprechenden Argumente gelungen, die Kunden von den Qualitäten des Werkstoffes Aluminium zu überzeugen“, freut sich Udo Böckmann. Angesichts der bereits erwähnten nackten Zahlen verwundert das nicht. Wer trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Geld verdienen will, muss mit dem spitzen Stift rechnen. Wer mit weniger Eigengewicht mehr Nutzlast transportieren kann, steht auf der gewinnbringenden Seite.
Idee konsequent umgesetzt
Rainer und Udo Böckmann haben das vor 102 Jahren gegründete Hildener Unternehmen 1993 über- nommen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen und zugleich die Bemühungen der Fahrzeug- hersteller nach Gewichtsoptimierung im Aufbaubereich konsequent fortzusetzen, beschlossen die beiden Unternehmer, von konventioneller Fahrzeugbauweise auf Aluminium umzusatteln. Die Idee dazu kam Udo Böckmann im Jahr 2001, der auch das Konzept bis heute kontinuierlich weiterentwickelt hat. Mit Peter Haase, seit sechs Jahren bei Tang-Fahrzeugbau, konnten die Gebrüder Böckmann auf einen kompetenten und engagierten Ingenieur zurückgreifen, der maßgeblich an der Umsetzung des Ultra-Konzeptes beteiligt war. Trotzdem, bis die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden konnten, war es ein langer und dorniger Weg.
Und ein teurer dazu: alles in allem hat das Unternehmen eine 6-stellige Summe in die Fertigung von Aluminiumfahrzeugen und -Aufbauten investiert. So wurde viel Zeit für die Konstruktion aufgewendet, die entsprechenden Schweißanlagen sowie das Werkzeug mussten beschafft und die Mitarbeiter speziell geschult werden. Investitionen, die sich rechnen werden, ist sich Udo Böckmann sicher. Zumal sich das Unternehmen inzwischen das Know-how erarbeitet hat, um voll nutzbare Fahrzeuge auf den Markt zu bringen und nicht nur speziell für einzelne Kunden angefertigte und gewichtsreduzierte Notlösungen. Auch das hat sich herumgesprochen. Der Anteil an Aufbauten und Fahrzeugen aus Aluminium ist bei Tang in den letzten beiden Jahren kontinuierlich gestiegen. „Und die Einführung der Maut wird zu einer weiteren Nachfrage nach unseren Produkten führen“, ist sich Rainer Böckmann sicher.